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Berufsbilder in der Lebensmittelbranche: Mohnhof Gressl

Bitte stellen Sie kurz Ihren Betrieb vor. Was charakterisiert Ihre Produkte und was macht Ihren beruflichen Alltag besonders? Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit?

Die Eltern bewirtschafteten unseren Betrieb mit dem Schwerpunkt Milchwirtschaft, sehr klein strukturiert, aber trotzdem im Vollerwerb. In den 80er Jahren haben wir großflächig mit dem Mohnanbau begonnen, so wie viele in der Region.
Der Waldviertler Mohnhof ist ein kleiner bäuerlicher Familienbetrieb, der sich seit 30 Jahren auf den Mohnanbau spezialisiert hat. Seit 25 Jahren erzeugen wir kaltgepresste, hochwertigste Speiseöle aus den Mohnvarietäten: Grau-, Blau- und Weißmohn.

 

Welche Aufgaben haben Sie im Unternehmen? Welche Ausbildung haben Sie durchlaufen? Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?

Ich bin Betriebsinhaber und somit Chef des Unternehmens. Meine Ausbildung:

  • 3 Jahre Landwirtschaftliche Fachschule in Zwettl (Edelhof)
  • Meisterausbildung
  • Unternehmerführerschein

Mein Arbeitsalltag ist sehr vielfältig, ich bin sowohl für die Arbeit draußen auf den Feldern zuständig und natürlich auch für die ganze Veredelung, wie die Reinigung der Mohnsamen und das Pressen des Mohnöls.
Daneben gibt es natürlich auch immer wieder Büroarbeit (Bestellungen, Rechnungen, Kundenbetreuung, ….). Diese Vielfalt ist auf der einen Seite sehr schön und abwechslungsreich, fordert aber auch stark, da man in allen Bereichen Wissen benötigt.

 

Wie sind Sie auf den Anbau von Mohn gekommen? Welche Besonderheiten bringt Mohn als Ackerpflanze mit sich?

Die Initiative ging damals von der landwirtschaftlichen Fachschule Edelhof aus, Waldland wurde auch damals gegründet und Mohn war die erste Kultur, die man vermarktet hat. Heute gibt es eine Vielzahl von Alternativ- bzw. Sonderkulturen, die so vermarktet werden.

 

Wie haben Sie die letzten Monate erlebt? Was hat sich verändert?

Die letzten Monate haben natürlich auch für uns vieles verändert, da einige große Veranstaltungen und alle Busgruppen weggefallen sind. Im Lockdown hatten wir auch nur sehr wenige Besucher im Shop, die ihre Mohnvorräte zum Backen aufgefüllt haben.
Es ist natürlich auch der Versand überproportional gewachsen, mit allen Vor- und Nachteilen, da diese Schiene einfach doch sehr arbeitsaufwändig ist. Einige Bäcker, die wir beliefern, haben auch sehr viel mehr Mohn bekommen. Das war heuer auch möglich, da unser Ab-Hof Absatz unter Corona doch stark zurückgegangen ist.

 

Es gibt unzählige Gerichte mit Mohn, welche in der österreichischen Küche verankert sind. Was ist Ihr Lieblingsgericht und warum? Wie würden Sie es jemandem beschreiben, der es nicht kennt?

Wir verkaufen ganz besonders gute Mohnzelten. Dieses alte und traditionelle Mohngebäck besteht aus einer Hülle aus Kartoffelteig (Kartoffeln sind so wie Mohn ebenfalls typisch für`s Waldviertel) und einer feinen Mohnfülle.
Neben dem Waldviertler Graumohn wird unsere Fülle mit Honig, Zimt, Vanillezucker und Rum verfeinert. Den Zuckeranteil halten wir eher gering, wir strecken unsere Fülle nicht mit Zucker und Semmelbrösel wie sonst oft üblich, da dieser günstiger als Mohn ist.

 

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