Die Wüste Mannersdorf: Umweltgeschichte des Naturparks unter der Lupe
Südöstlich von Wien, am Leithagebirge, liegt der Naturpark „Die Wüste Mannersdorf“. Besucherinnen und Besucher spazieren hier über Wiesen, zu Gewässern und an 350 Jahre alten Mauern eines ehemaligen Klosters entlang. Im Rahmen eines Projekts der LEADER-Region Römerland Carnuntum wird die Umweltgeschichte des Naturparks aufbereitet, um sie für Besucherinnen und Besucher erlebbar zu machen. Gleichzeitig sollen die Auswirkungen des Menschen auf das Ökosystem analysiert werden.
Ausflugsziel mit geschichtlicher und ökologischer Bedeutung
Der Naturpark „Die Wüste Mannersdorf“ am Leithagebirge ist mit einer Größe von 106 Hektar ein bedeutendes Freizeitgebiet, das seit 1986 zum Wandern, Radfahren, Spazieren, Laufen und vielem mehr einlädt. Er beherbergt ein ehemaliges Klostergebiet der Unbeschuhten Karmeliter und die Ruine der Burg Scharfeneck. Bei der „Wüste” handelt es sich nicht um Sanddünen oder Oasen. Der Name stammt von den Einsiedeleien ab, die zu dem einstigen Karmeliter-Kloster – bis heute von einer teilweise noch erhaltenen 4,5 Kilometer langen Mauer umgeben – gehörten. Im Jahr 2015 wurde im Rahmen eines LEADER-Projekts ein Themenweg inszeniert, der thematisch den Erkenntnissen des römischen Kaisers Mark Aurel gewidmet ist. „Die Region um den Naturpark Wüste Mannersdorf ist nicht nur als Ausflugsziel von großer Bedeutung, sondern auch aufgrund ihrer Geschichte und der ökologischen Schätze, die es zu erhalten gilt. Das wollen wir auch in der Öffentlichkeit verstärkt kommunizieren“, erklärt Daniela Koller, Obfrau LEADER-Region Römerland Carnuntum.
Umweltgeschichtliche Aspekte
„Mit dem vorliegenden Projekt möchten wir bis Ende Dezember 2023 die reiche Geschichte des Geländes aufbereiten, um sie in weiterer Folge erlebbar zu machen. Zugleich werden mögliche Auswirkungen der menschlichen Aktivitäten auf das Ökosystem untersucht“, erklärt Bürgermeister Gerhard David, Naturparkverein „Die Wüste Mannersdorf“ am Leithagebirge. In einem ersten Schritt werden daher umweltgeschichtliche Fragestellungen formuliert und lokales Wissen gesammelt. Anschließend sollen die naturtouristischen Potenziale identifiziert sowie ein erstes Umsetzungsprojekt – die Revitalisierung der historischen Streuobstwiese – geplant und vorbereitet werden.
Die LEADER-Region Römerland Carnuntum hat gemäß ihrer lokalen Entwicklungsstrategie das Projekt zur Förderung ausgewählt. Es wird mit Unterstützung von Land und Europäischer Union (LEADER Fördermitteln) gefördert. Das Land Niederösterreich hat die Unterstützung aus Mitteln des EU-Programms LE / LEADER und der ecoplus Regionalförderung beschlossen.