Kotányi bringt Natur ins Industriegebiet zurück
Erst kürzlich wurde der österreichische Gewürzmarktführer Kotányi vom Klimaschutzministerium im Rahmen des klimaaktiv-Programms als energieeffizienter Vorzeigebetrieb ausgezeichnet. Nun setzt das Unternehmen seine Nachhaltigkeitsoffensive mit Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität fort: Eine behutsam revitalisierte Apfelbaumplantage und die Wiedereröffnung der bewährten Insektenhotels samt Bienenkräuterbeeten bringen die Natur ins Industriegebiet zurück und machen Teile des Firmensitzes im ecoplus Wirtschaftspark Wolkersdorf zum Rückzugsort für eine breite Artenvielfalt.
Nachhaltiger Betriebsbesuch beim Gewürzmarktführer
Bei einer gemeinsamen Besichtigung am Kotányi-Gelände in Wolkersdorf auf Einladung von Erwin Kotányi konnten sich Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger, Landtags-Abgeordneter Kurt Hackl und ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki von der Vielfältigkeit der Nachhaltigkeitsaktivitäten des niederösterreichischen Traditionsunternehmens überzeugen: „Eine unserer Hauptaufgaben ist es, den Betrieben die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu bieten und dabei gewinnt die ökologisch verantwortungsvolle und ressourcenschonende Standortentwicklung immer mehr an Bedeutung. Flächensparen, die Bodenversiegelung minimieren und der Erhalt der Biodiversität sind dabei große Herausforderungen. Gerade wenn es um die Förderung der Artenvielfalt in unseren Wirtschaftsparks geht, sind wir auch auf die Zusammenarbeit mit den angesiedelten Unternehmen angewiesen. Die Initiative von Kotányi kann daher nicht hoch genug geschätzt werden und ich möchte mich bei der Geschäftsführung sehr herzlich für dieses großartige Engagement bedanken“, betonte dabei Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger.
Biodiverse Ökosysteme als Grundlage für Qualität und Genuss
Die Marke Kotányi steht für Kräuter und Gewürze aus vielen Regionen der Welt und ist für eine einzigartige Sortenvielfalt bekannt. Damit das in Zukunft so bleibt, setzt sich der Traditionsbetrieb aktiv für den Klimaschutz ein – um den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens langfristig zu sichern, aber auch um nachfolgenden Generationen Lebensqualität zu bewahren. „Wir verarbeiten Rohstoffe, die nur in einer intakten Umwelt wachsen und gedeihen können – es muss uns ein großes Anliegen sein, uns für den Erhalt des ökologischen Gleichgewichts einzusetzen. Nach Erfolgen im betrieblichen Effizienz- und Emissionsmanagement widmen sich unsere aktuellen Projekte auch dem Schutz der Artenvielfalt. Biodiverse Ökosysteme bilden nämlich die Grundlage für Qualität, Genuss und
eine nachhaltige Entwicklung der gesamten Lebensmittelindustrie" so Elisabeth Voltmer, Leiterin des Qualitätsmanagements und CSR-Beauftragte bei Kotányi. „Die hier gezeigten Aktivitäten sind ein besonders schönes Beispiel für professionelle Standortentwicklung, die Hand in Hand mit der Erreichung von Nachhaltigkeitszielen einhergeht. Als Wirtschaftsagentur des Landes verstehen wir uns auch als Plattform, wo sich Betriebe zu ökologischer und ressourcenschonender Betriebsstandortentwicklung austauschen und gemeinsam weiterentwickeln können“, so ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki.
Die Initiative für mehr Biodiversität startete Kotányi bereits vor einigen Jahren am eigenen Firmengelände in Wolkersdorf. Kürzlich wurde die Rasenfläche im Parkplatzbereich um Kräuterbeete erweitert und die dort angesiedelten Insektenhotels wieder „eröffnet“. Die Misch-Bepflanzung der Beete mit bienenfreundlichen Pflanzen ist nicht nur dekorativ, sondern liefert ausreichend Nahrung für die Pollensammler. Die Insektenhotels wiederum dienen Nützlingen wie Wildbienen, Hummeln oder Florfliegen als Schutzraum zum ungestörten Nisten und Überwintern.
Revitalisierung einer alten Apfelplantage
Auch eines der artenreichsten Lebensraumkonzepte – die klassische Streuobstwiese – setzt Kotányi im Rahmen seines Projekts „Biodiversität im Industriegebiet“ um. Dafür wird eine rund 1.750 Quadratmeter große verwachsene Apfelplantage am Rande des Betriebsgeländes nach einem Maßnahmenkatalog der Landschaftsplanung LACON behutsam revitalisiert. „Mittelfristig soll hier ein Habitat für Pflanzen und Tiere entstehen – ein naturbelassener Ort mit Apfelbäumen und Wildgehölzen, der Brutvögel, Nahrungsgäste, Insekten und andere Kleintiere beheimatet. Dafür muss das Areal fachkundig an die tierischen Bedürfnisse angepasst und danach regelmäßig, aber behutsam kultiviert werden“, so Kotányi-Projektleiterin Andrea Wagner. Um ein Naturparadies für heimische Vogelarten wie Kohl- und Blaumeise, Dorngrasmücke oder Rotkehlchen einzurichten, müssen unter anderem Gehölze freigeschnitten, Rasenflächen ausgelichtet und Nistkästen angebracht werden. Auch im Bodenbereich soll die Diversität gefördert werden: So werden Totholzhaufen bewusst auf dem Areal liegengelassen, wo sie als Tummelplatz für Spinnen, Käfer, Eidechsen, Erdkröten und Schlangen dienen.