Technopole 2021: NÖ Forschungs- und Innovationshotspots gewinnen weiter an Attraktivität
Niederösterreich zählt als Hotspot für Wissenschaft, Forschung und Innovation zu Europas Top-Regionen. Mit ausschlaggebend für diese Entwicklung sind die vier Technopolstandorte in Krems, Tulln, Wiener Neustadt und Wieselburg, die auch 2021 weiter an Attraktivität gewonnen haben. „Aktuell arbeiten über 1.600 Forscherinnen und Forscher an den Technopolen. Gemeinsam mit ihnen wurden seit dem Start des Technopolprogramms vor 17 Jahren 377 Forschungsprojekte mit einem Projektvolumen von rund 565,6 Millionen Euro realisiert. Alleine im Pandemie-Jahr 2021 konnten 20 Projekte mit rund 15 Millionen Euro Projektvolumen gestartet werden. In Krems und Tulln wurden die ecoplus Technologie- und Forschungszentren erweitert und ausgebaut – da solche Bauvorhaben immer nur bei entsprechender Nachfrage umgesetzt werden, sind sie ein schöner Gradmesser für die Attraktivität der heimischen Forschungsangebote“, zieht Wirtschafts- und Technologielandesrat Jochen Danninger eine positive Bilanz über das abgelaufene Jahr.
Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft und Ausbildungseinrichtungen
Das Technopolprogramm des Landes Niederösterreich basiert auf der engen Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft und Ausbildungseinrichtungen zu ausgesuchten Schwerpunktthemen – Gesundheitstechnologien in Krems, Medizin- und Materialtechnologien in Wr. Neustadt, biobasierte Technologien in Tulln sowie Bioenergie, Agrar- und Lebensmitteltechnologien in Wieselburg. „Der Wirtschaftsstandort Niederösterreich lebt auch von innovativen Ideen unserer Forscherinnen und Forscher. Sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der angewandten Forschung wird heute die Basis für Fortschritt, Innovation und den wirtschaftlichen Erfolg von morgen gelegt. Unsere Zukunft beginnt jetzt und sie beginnt sehr oft an einem niederösterreichischen Technopolstandort“, so Wirtschafts- und Technologielandesrat Jochen Danninger.
Die Bandbreite zukunftsorientierter Technopolprojekte ist groß. So wurde zum Beispiel am Technopol Krems 2021 ein Projekt gestartet, bei dem daran gearbeitet wird, die sogenannten Seltenen Erden aus gebrauchten Elektronikgeräten für die Wiederverwendung herauszulösen – und zwar nicht mechanisch oder chemisch, sondern mit Hilfe von Mikroorganismen. Am Technopol Tulln treffen in einem neuen Projekt Hochtechnologie und Digitalisierung auf nachhaltige Landwirtschaft: Mit Hilfe von High-Tech-Methoden werden Bodeninformationen gesammelt und darauf aufbauend datengetriebene pflanzenbauliche Entscheidungen für eine optimierte und ressourcenschonende Bewirtschaftung getroffen. Ziel ist ein intelligentes Frühwarnsystem im Bereich Schutz und Vitalität der Pflanzen. Am Technopol Wieselburg wird ein "Microgrid Forschungslabor für kommunale Energiekonzepte" errichtet. Microgrids sind kleine, lokale Energienetze, die ihren Strombedarf aus erneuerbaren Energien decken. Bei diesem Projekt, das auch für den Energy Globe Niederösterreich 2021 in der Kategorie Nachhaltige Gemeinde nominiert war, sollen neue kommunale Energiekonzepte in einem realen Umfeld geplant, errichtet, evaluiert und auf wissenschaftlicher Ebene weiterentwickelt werden. Je mehr dieser autarken Microgrids in Zukunft Haushalte und Betriebe lokal mit Energie versorgen, desto geringer wird die Gefahr eines landesweiten Blackouts. Der Technopol Wiener Neustadt ist auch ein Zentrum für 3D-Druck. Wo diese Technologie überall eingesetzt werden kann, zeigt ein neues Projekt, bei dem 3D-gedruckte Teilimplantate auf Keramikbasis für Kniegelenksoperationen entwickelt werden.
Umgesetzt wird das Technopolprogramm seit 2004 von ecoplus. „Die lange und anhaltende Erfolgsgeschichte der heimischen Technopole beweist eindrucksvoll, dass es uns seit vielen Jahren gelingt, der internationalen Spitzenforschung die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu bieten“, freuen sich ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki und Claus Zeppelzauer, ecoplus Bereichsleiter Unternehmen & Technologie.