Clusterland Award vergeben: Kooperationsprojekt „natuREbuilt“ überzeugte die Publikumsjury

Der Clusterland Award, der heuer bereits zum 9. Mal vergeben wurde, ist die höchste Auszeichnung für überbetriebliche Wirtschaftskooperationen in Niederösterreich. 12 nominierte Kooperationsprojekte stellten sich dem Live-Voting des Publikums. Dabei konnte das Projekt „natuREbuilt“ überzeugen und den Clusterland Award für sich entscheiden. „Der Clusterland Award zeigt ein Best-of der niederösterreichischen Cluster- und Innovationslandschaft. In den hier präsentierten Projekten werden Themen aufgegriffen, die jeweils für die gesamte Branche von Bedeutung sind und damit auch den Wirtschaftsstandort Niederösterreich langfristig stärken“, sind sich Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger, Generaldirektor-Stellvertreter Reinhard Karl, Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien, und ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki einig.

Im Jahr 2004 wurde der Clusterland Award von der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien als Generalsponsor der ecoplus Cluster Niederösterreich in Kooperation mit dem Land Niederösterreich und ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, ins Leben gerufen. Vom Start weg war es das Ziel des Awards, über die Arbeit der ecoplus Cluster Niederösterreich und ihrer Partnerbetriebe zu informieren und einer spannenden Auswahl dieser innovativen und zukunftsweisenden Kooperationsprojekte eine Bühne zu geben. „Gleichzeitig sollen auch weitere Unternehmen zur überbetrieblichen Zusammenarbeit motiviert werden. Die Herausforderungen, die unsere Betriebe bewältigen müssen, werden immer komplexer. Die Erfahrung von mehr als 20 Jahren Clusterarbeit zeigt, dass sich Lösungen gemeinsam wesentlich einfacher und erfolgreicher erarbeiten und entwickeln lassen, als im Alleingang – der Clusterland Award zeigt eindrucksvoll, was alles gemeinsam erreicht werden kann. Das gilt selbstverständlich auch für das Projekt ‚natuREbuilt‘ und ich gratuliere dem siegriechen Projektteam ganz herzlich zum Gewinn“, so Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger.

Auch Reinhard Karl, Generaldirektor-Stellvertreter der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien, ist davon überzeugt, dass strategische Allianzen Unternehmen vor der Krise bewahren: „Gerade in Zeiten von dynamischen Umbrüchen in einem herausfordernden Umfeld ist es für Unternehmen wichtiger denn je, mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft eng zusammenzuarbeiten. Raiffeisen lebt die Idee des Miteinander im Verbund bereits seit rund 130 Jahren. Der Clusterland Award ist in diesem Sinne ein wesentlicher Baustein in unserem Engagement für den Wirtschaftsstandort Niederösterreich.“

 

12 Kooperationsprojekte waren nominiert

Für den Clusterland Award waren 12 Kooperationsprojekte aus den Bereichen nachhaltiges Bauen, Wohnen und Sanieren, Lebensmittel, Kunststoff, Mechatronik und Elektromobilität nominiert. VertreterInnen der Projektteams präsentierten ihr Thema jeweils in dreiminütigen Kurzfilmen. Im Zuge eines mehrstufigen Publikumsvotings wurde unter notarieller Aufsicht der Clusterland Award Gewinner ermittelt: das überbetriebliche Kooperationsprojekt und Innovationsnetzwerk „natuREbuilt“ konnte das Publikum mit dem Thema Nachhaltige Baustoffe überzeugen.

„Trotz der enormen Herausforderungen der vergangenen beiden Jahre hat sich die Kooperationstätigkeit unserer Betriebe nicht abgeschwächt – ganz im Gegenteil! Die Partnerbetriebe aus Wirtschaft und Forschung haben die Zeit genutzt und herausragende, innovative Kooperationsprojekte ins Laufen gebracht – seit Beginn des Corona-Jahres 2020 bis heute insgesamt 134. Die Clusterarbeit, die seit über 20 Jahren fixer Bestandteil der heimischen Wirtschaftslandschaft ist, hat sich auch in der Krise bewährt. Wir laden daher alle Unternehmerinnen und Unternehmer ein, die großen Herausforderungen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft anzugehen – ecoplus und die Cluster Niederösterreich begleiten Sie dabei“, so ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki und ecoplus Bereichsleiter Unternehmen & Technologie Claus Zeppelzauer.

In den ecoplus Clustern sind aktuell 550 Partnerbetriebe mit über 89.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vernetzt. Insgesamt wurden seit dem Start des Clusterprogramms im Jahr 2001 mehr 1.600 Projekte erfolgreich begleitet – davon 938 überbetriebliche Kooperationsprojekte mit mehr als 5.300 ProjektpartnerInnen.

 

Das Siegerprojekt des Clusterland Award

natuREbuilt

Nachhaltigkeit liegt voll im Trend und dementsprechend groß ist auch das Interesse an ökologischen Baustoffen wie Hanf, Stroh, Lehm, Kalk, Schafwolle oder auch Holzfaserwerkstoffen. Trotzdem kommen sie gerade im großvolumigen Neubau und bei Sanierungen noch selten zum Einsatz. Die Gründe sind vielfältig: Informationsdefizite, fehlendes Fachwissen über Anschlüsse, Details, Kombinationsmöglichkeiten sowie Unsicherheiten bei Langlebigkeit und Kosten.

Im Innovationsnetzwerk „natuREbuilt“ des ecoplus Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich haben sich ExpertInnen aus Forschung, Planung und der Bauwirtschaft zusammengeschlossen, um ökologisches Bauen zu vereinfachen und so mehr Bauträger dazu zu motivieren, nachhaltige Baustoffe häufiger und in größerem Umfang einzusetzen. Das Projekt wird mit Mitteln des BMDW im FFG Programm COIN Netzwerke gefördert.

Dafür werden die Erfahrungen aller ProjektpartnerInnen zu Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen gesammelt. Es werden innovative Materialkombinationen entwickelt, unterschiedliche Konstruktionen bautechnisch geprüft und dadurch neues Detailwissen generiert, dass schlussendlich der gesamten Baubranche zur Verfügung stehen soll.

Damit sollen einerseits sowohl bei den Auftraggebenden als auch bei den Planenden Unsicherheiten bei der Verwendung ökologischer Materialien abgebaut werden. Für die Bauwirtschaft bedeuten die Forschungsergebnisse eine Vereinfachung des ökologischen Bauens.

Die Partnerunternehmen des Projekts:

Barbara Kanzian; DI Heinz Geza Ambrozy; DPM Holzdesign GmbH; GrAT - Gruppe Angepasste Technologie; Hirschmugl KG; IBO – Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie GmbH; inndata Datentechnik GmbH; MADAME Architects ZT-GmbH; MAGK ARCHITEKTEN aichholzer klein l ZT OG; Raiffeisen-Lagerhaus Zwettl eGen; SonnenKlee GmbH; Stauss-Perlite GmbH; STRAHAMMER - Die Holzbau GmbH; TU Wien, Institut für Werkstofftechnologie, Bauphysik und Bauökologie, Forschungsbereich Ökologische Bautechnologien; Unternehmensberatung Rudolf Exel; Vinzenz Harrer GmbH