Junger Mann mit dem Handy
westend 61/Uwe Umstätter
22. August 2025

Clusterpartner im Fokus: Catherina Schuhmann, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Ankerbrot

Ankerbrot ist der größte Bäckereifilialist Österreichs mit über 100 Filialen in Wien, Niederösterreich und Salzburg und beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus über 50 Nationen. Täglich werden 120 Tonnen Brot, Gebäck und Mehlspeisen gebacken. Mit modernen Produktionsmethoden, einer effizienten Logistik und dem Aufgreifen aktueller Ernährungstrends sind die Weichen für die Zukunft gestellt.

Frau Schuhmann, Sie sind Nachhaltigkeitsmanagerin bei Ankerbrot. Wie gestaltet sich Ihr typischer Arbeitsalltag? Welche Herausforderungen begegnen Ihnen dabei und was bereitet Ihnen an Ihrer täglichen Arbeit Freude?

Einen wirklich typischen Arbeitsalltag gibt es nicht – dafür ist meine Arbeit viel zu vielfältig. Neben den üblichen E-Mails und Telefonaten geht es vor allem darum, interne und externe Projekte voranzubringen. Diese reichen von Biodiversität über Kreislaufwirtschaft bis hin zur Abfalloptimierung. Genau diese Abwechslung und die Zusammenarbeit mit ganz unterschiedlichen Menschen macht mir große Freude.

Natürlich gibt es auch Herausforderungen – aber aus jeder einzelnen kann man etwas mitnehmen und für die Zukunft lernen. Organisation und Struktur sind dabei genauso wichtig wie Kreativität, um für jede Aufgabe die passende Lösung zu finden.

Wo steht Ankerbrot heute in Bezug auf Nachhaltigkeit und was waren Meilensteine auf diesem Weg?

Seit vielen Jahren prägen Werte wie Regionalität, biologische Landwirtschaft und kurze Transportwege das Unternehmen – Themen, die heute aktueller denn je sind.

Ein großer Meilenstein war der Umzug in unsere moderne Produktion in Niederösterreich: ein Schritt in eine nachhaltigere Zukunft. Dazu kommen Investitionen in erneuerbare Energien, effizientere Transportlösungen und eine konsequente Verpackungsoptimierung. Unser Ziel: uns kontinuierlich zu verbessern und offen zu bleiben für Neues.

Ankerbrot nimmt am kooperativen Qualifizierungsprojekt „ESG-Fahrplan für die nachhaltige Lebensmittelproduktion“ teil. In diesem Projekt sollen Betriebe unter anderem dabei unterstützt werden, einen freiwilligen, praxisnahen Nachhaltigkeitsbericht nach dem VSME-Standard zu entwickeln. Was hat Sie dazu motiviert, Teil dieses Projekts zu werden?

Unsere Motivation ist klar: voneinander lernen und Erfahrungen austauschen. Viele Unternehmen waren in den letzten Monaten wegen der Omnibus-Verordnung durch Unsicherheiten und fehlende Entscheidungsfreude gehemmt. Umso wichtiger sind Projekte wie dieses, die Orientierung geben, den Blick auf Chancen lenken und helfen, Veränderungen aktiv zu gestalten.

Welchen praktischen Mehrwert erwartet sich Ihr Unternehmen von dieser freiwilligen Berichterstattung nach VSME-Standards?

Die Verschiebung der gesetzlichen Berichtspflicht sehen wir als Chance. Wir können jetzt wichtige Vorarbeit leisten, Strukturen etablieren – und den sprichwörtlichen „ersten Schritt“ machen, bevor er verpflichtend wird. Gleichzeitig setzen wir mit einem freiwilligen Bericht ein klares Zeichen: Nachhaltigkeit ist uns wichtig – auch unabhängig von gesetzlichen Vorgaben.

Was erwarten Sie sich vom Projekt und dem Austausch mit den anderen Unternehmenspartnern?

Auch wenn es keine Bäckereien sind, verbindet uns der Lebensmittelbereich – und damit viele gemeinsame Themen. Wir können voneinander lernen, gerade bei Herausforderungen, die uns alle betreffen. Ein Beispiel ist die Förderung von Biodiversität, die in der Lebensmittelproduktion oft komplexer ist, als es auf den ersten Blick scheint.

Was ist Ihr Lieblingsprodukt bei Ankerbrot? Hat diese Entscheidung auch etwas mit dem CO2-Fußabdruck des Produkts zu tun?

Nur ein Produkt zu wählen ist schwierig – aber ich entscheide mich wohl für die Bio-Handsemmel. Ein echter Klassiker! Und die biologischen Zutaten wirken sich nicht nur positiv auf die Lieferkette aus, sondern auch auf die Biodiversität in der Landwirtschaft.

Vielen Dank für das inspirierende Interview und die Einblicke in Ihre Arbeit als Nachhaltigkeitsmanagerin bei Anker. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg, kreative Ideen und engagierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter, um die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens zu erreichen!

 

Zur Person:

Catherina Schuhmann ist Nachhaltigkeitsmanagerin bei Ankerbrot. Sie ist verantwortlich für unternehmensweite ESG-Strategien und Projekte, die sich mit den wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen befassen. 

Ihr Kontakt für weitere Rückfragen:

Eva Voglauer