ecoplus News - Holzwürfel mit Newsaufschrift

Entwicklung aus Tulln rettet Kulturschätze

altes Blatt Papier mit Nanocellulose stabilisiert

Am ecoplus Technopol Tulln wurde ein neuartiges Verfahren entwickelt, um historische Bücher und Manuskripte zu restaurieren.

 

 

 

 

Neue Technologie für alte Werke

Bei der Konservierung größerer Mengen beschädigter historischer Schriftstücke kommt der Stabilisierung des empfindlichen Papiers eine besondere Rolle zu. Ziel des Forschungsprojekts ist die Untersuchung von Nanocellulose als Stabilisierungsmaterial für stark beschädigtes Papier, etwa nach Bränden. Projektverantwortliche Antje Potthast, Universität für Bodenkultur, Institut für Chemie nachwachsender Rohstoffe: „Die Nanocellulose wird dabei als unsichtbarer Film aufgebracht, der das fragile Papier stabilisiert. Damit können diese Objekte auch in Zukunft etwa für wissenschaftliche Forschungen oder zu Ausstellungen genutzt werden, ohne weiteren Schaden zu nehmen.“

Das Institut für Chemie nachwachsender Rohstoffe der BOKU erforscht die Chemie der Zukunft, die auf nachhaltigen Ressourcen aufbaut. Die Forschungsgruppe von Antje Potthast beschäftigt sich unter anderem mit den Einsatzmöglichkeiten von Nanocellulose im Bereich der modernen konservatorischen Arbeit. Dafür gibt es zahlreiche internationale Kooperationen mit Bibliotheken, Archiven, Galerien und Museen.

Eingesetzt wurde das Verfahren bereits bei historischen Büchern aus der weltberühmten Anna Amalia Bibliothek in Weimar, wo vor 20 Jahren ein großes Feuer wütete.

 

Technopol Tulln

Angesiedelt ist das Institut für Chemie nachwachsender Rohstoff der BOKU am Technopol Tulln, einem internationalen Zentrum für biobasierte Technologien, das in den Schwerpunkten Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit, Biobasierte Prozesstechnologien und Agro-Biotechnologie im weltweiten Spitzenfeld zu finden ist. Mit den angesiedelten Partnern aus Forschung, Lehre und Wirtschaft kann ein breites Spektrum an Fragestellungen abgedeckt werden. Aktuell arbeiten rund 1.200 Personen in den Technologiefeldern, davon mehr als 600 Forscherinnen und Forscher.