Sorghum: späte Ernte, großes Potential
Die bunte Körnerfrucht Sorghum überzeugt mit Ertrag und Klimatoleranz – ein Forschungsprojekt - unterstützt vom ecoplus Lebensmittel Cluster Niederösterreich – untersucht, wie Sorghum technologisch verarbeitet werden kann, um zu einer ausgewogenen Ernährung beizutragen und als wertvoller Lebensmittelrohstoff an Bedeutung zu gewinnen.
Auf Niederösterreichs Äckern reift eine Körnerfrucht heran, die sich durch besondere Geduld auszeichnet: Sorghum. Die Pflanze trotzt Trockenperioden, indem sie auf Regen wartet, statt frühzeitig zu welken. Ihre späte Ernte im Jahresverlauf ermöglicht es der heimischen Landwirtschaft, zuvor andere Kulturpflanzen einzubringen und so ihre Fruchtfolge flexibel zu gestalten.
Das Potenzial dieser klimawandelsresistenten Frucht mit ihren farbenfrohen Körnern wird im Rahmen des kooperativen Forschungsprojekts CLIC, gefördert durch Mittel der FFG, untersucht. Sorghum kann künftig als robuste Kulturpflanze zur Förderung der Biodiversität auf heimischen Feldern beitragen und eine nachhaltige Antwort auf die durch den Klimawandel veränderten Witterungsbedingungen bieten.
Forschung für nachhaltige Ernährung
Im Forschungsprojekt CLIC arbeiten zehn österreichische Unternehmenspartner aus Müllerei, Bäckerei sowie der österreichischen Nudel- und Reisproduktion, gemeinsam mit dem Institut für Lebensmitteltechnologie an der Universität für Bodenkultur, der HTL LMT Wels und der Universität Hohenheim an einer ressourcenschonenden Nutzung von Sorghum entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Ziel ist es, pflanzliche Ernährung im Sinne einer „Planetary Health Diet“ zu fördern und neue Wege für die Verarbeitung nährstoffreicher Produkte zu entwickeln. Erste Projektergebnisse zeigen, dass durch angepasste Mahlprozesse vielfältige Fraktionen gewonnen werden konnten, die sich für den Einsatz in Back- und Teigwaren eignen. Zudem wurden erste innovative Produkte wie Sorghum-Waffeln entwickelt, die bei Verkostungen auf sehr positive Resonanz gestoßen sind.
Greenbalance erweitert den Fokus
Aufbauend auf den Erkenntnissen aus dem Projekt CLIC wird das vom ecoplus Lebensmittel Cluster Niederösterreich initiierte und geplante Forschungsprojekt Greenbalance neue Wege zur technologischen Verarbeitung von Hülsenfrüchten und Getreidearten erforschen. Im Mittelpunkt steht die gezielte Kombination von nährstoffreichen Komponenten aus Hülsenfrüchten wie etwa der Sojabohne und Sorghum, um innovative Produkte für eine nachhaltige Ernährung zu entwickeln. Unternehmen aus den Bereichen Mühlen, Backwaren, Teigwaren, Cerealien, Pflanzendrinks, Breie, Instantprodukte und Snacks sind eingeladen, sich zu beteiligen.
Interessierte können sich gerne melden.