Branchenprojekt Prefab.Facade
Die Performancesteigerung von kreislauffähigen, seriell vorgefertigten Fassadenelementen stand im Fokus dieses Forschungsprojekts im ecoplus Bau.Energie.Umwelt Cluster NÖ.
Zielsetzung des Projekts
Vorfertigung, Rückbaubarkeit, Kreislaufeignung, Ressourceneffizienz und Digitalisierung sind bei Design, Produktions- und Montageprozessen von Baukomponenten künftig mitzudenken. Im FFG geförderten Branchenprojekt Prefab.Facade widmeten sich 18 Unternehmen und Organisationen im ecoplus Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich interdisziplinär vorgefertigten Fassaden. Ziel ist, diese künftig schneller, günstiger und umweltfreundlicher herzustellen. Der Schlüssel liegt in einer intelligenten Kombination aus parametrischer Planung, durchgängigen digitalen Prozessketten und automatisierter Fertigung mit Industrierobotern. So entstehen innovative Lösungen, die nicht nur Effizienz und Wirtschaftlichkeit steigern, sondern auch Kreislauffähigkeit und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt rücken.
Wissenschaftlich begleitet wurde Prefab.Facade vom Team rund um Benjamin Kromoser, BOKU, Institut für Hochbau, Holzbau und kreislaufgerechtes Bauen.
Projektinhalte
Der Fokus lag
- auf der digitalen Prozesskette beginnend bei der Datenaufnahme über das parametrische Design bis zur Fertigung,
- auf dem (automatisierten) Herstellungsprozess und der Montage
- sowie auf der ökologischen und ökonomischen Analyse.
Um die theoretischen Erkenntnisse auch in der Praxis zu validieren, erprobten die Projektpartner unterschiedliche vorgefertigte Fassadenelemente mit verschiedensten Produkten und Systemen der Projektpartner an einem Versuchsstand im BOKU-Labor in Groß Enzersdorf. Dahinter steckt viel Vorarbeit: die gewonnenen Erkenntnisse zur Bestandsaufnahme der Bestandswand/-fassade, Überlegungen zur Segmentierung der Elemente, die Weiterverwendung der Aufnahme- und Planungsdaten in der Fertigung sowie der Konstruktion der Elemente per se gipfelten in der Untersuchung der Praktikabilität beim Verheben und der Montage und dem Erheben von bauwirtschaftlichen Kennzahlen.
Parallel untersuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BOKU die Möglichkeiten des Einsatzes von Robotik auf Basis der vorhandenen Daten für den Zusammenbau der Element-Unterkonstruktion. „Serielle Sanierungsansätze gibt es schon länger, nur sind sie sehr teuer. Wir wollten herausfinden, wie man Prozess und Systeme effizienter gestalten auch dadurch wirtschaftlich konkurrenzfähiger machen kann. z.B. durch Nutzung von automatisierten Fertigungsansätzen“, erklärt BOKU-Forscher Benjamin Kromoser vom Institut für Hochbau, Holzbau und Kreislaufgerechtes Bauen.
Projektpartner
- Konsortialführung: ecoplus Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich
- BOKU - Institut für Hochbau, Holzbau und kreislaufgerechtes Bauen
- Koppelhuber² und Partner ZT OG
- MAGK Architektur
- VÖZ - Verband österreichischer. Ziegelwerke
- Vinzenz Harrer GmbH
- SIHGA GmbH
- fischerwerke GmbH & Co. KG
- ÖFHF – Österreichischer Fachverband für hinterlüftete Fassaden
- PREFA Aluminiumprodukte GmbH
- Keplinger GmbH
- einszueins architektur ZT GMBH
- Sto Ges.m.b.H.
- nonconform zt gmbh
- Metallica Stahl- und Fassadentechnik GmbH
- Georg Fessl GmbH
- utb Laser und Vermessungstechnik GmbH
- FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH
- O.K. Energie Haus GmbH
Projektergebnisse
Die Erkenntnisse werden Anfang 2026 in der Baubranche veröffentlicht. Sie sollen jenen Unternehmen Entscheidungsgrundlagen liefern, die sich mit Vorfertigung, Automatisierung und serieller Sanierung beschäftigen wollen – sowohl Planenden als auch Produzenten und Ausführenden.
Einblicke in Prefab.Facade seitens BOKU 1 (inkl. Fotos und Videos)
Einblicke in Prefab.Facade seitens BOKU 2 (weitere Videos)
Projektlaufzeit & Finanzierung
- Umsetzung als FFG Collective Research Projekt im Zeitraum 09/2022 bis 09/2025
- Kofinanziert durch die Projektpartner
- Dieses Projekt wird aus Mitteln der FFG gefördert. Die FFG ist die zentrale nationale Förderorganisation und stärkt Österreichs Innovationskraft.