Junger Mann mit dem Handy
westend 61/Uwe Umstätter
17. November 2025

Clusterpartner im Fokus: Anneliese Schmidinger, Qualitätsmanagerin bei Instantina

Wir bei Instantina entwickeln und produzieren hochwertige Instantprodukte und Presslinge, die den Alltag erleichtern und Genuss bieten. Unsere Stärke liegt in maßgeschneiderten Private Label-Lösungen, die sich an den Bedürfnissen unserer Kunden orientieren. Qualität, Innovationskraft und Verlässlichkeit prägen unser Denken – vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt.

Frau Schmidinger, Sie sind Qualitätsmanagerin bei Instantina. Wollten Sie immer schon Qualitätsmanagerin werden? Was hat Sie zu Instantina geführt? 

Mein Weg ins Qualitätsmanagement war kein geradliniger, aber ein sehr spannender. Ursprünglich komme ich aus dem naturwissenschaftlichen Bereich, wo mich schon früh die Frage fasziniert hat, wie man Prozesse nicht nur versteht, sondern gezielt verbessern kann. Die Gründung eines eigenen Lebensmittel-Startups hat mir einen tiefen Einblick in die Herausforderungen und Chancen dieser Branche gegeben. Später durfte ich im Orkla-Konzern eine fundierte Ausbildung zur Qualitätsmanagerin absolvieren. Besonders bereichernd war dort der Austausch mit internationalen Kolleginnen und Kollegen von verschiedenen Standorten. Die Position bei Instantina hat mir die Möglichkeit gegeben, diese Leidenschaft mit einem starken Praxisbezug zu leben. Es begeistert mich, wie viele meiner Erfahrungen aus Chemie, Verfahrenstechnik und Unternehmertum in meiner jetzigen Rolle relevant sind. Instantina bietet mir den Raum, Qualität nicht nur zu sichern, sondern aktiv in einem Umfeld, das Innovation und Verantwortung gleichermaßen lebt, mitzugestalten.

Welche Aufgaben und Prozesse prägen Ihren Arbeitsalltag als Qualitätsmanagerin – und wie gehen Sie mit unerwarteten Herausforderungen um?

Mein Alltag ist geprägt von der Sicherstellung gesetzlicher Anforderungen, internen Audits, Lieferantenbewertungen und der laufenden Optimierung unserer Prozesse. Unerwartete Herausforderungen, wie z.B. Rohstoffabweichungen oder kurzfristige Kundenanforderungen erfordern schnelle, aber fundierte Entscheidungen. Dabei hilft mir ein gutes Netzwerk innerhalb des Unternehmens und ein klarer Blick auf die Fakten.

Ein wesentlicher Teil meiner Arbeit ist die Führung: Ich leite das Team der Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle, die in einem Produktionsunternehmen als Leuchttürme für Verlässlichkeit und Vertrauen gelten. Gleichzeitig sehe ich es als meine Aufgabe, auch die Geschäftsführung und Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleiter für Qualitätsfragen zu sensibilisieren und eine gelebte Qualitätskultur auf allen Ebenen zu verankern.

Das Lösen von Problemen gehört ebenfalls zum Alltag. Hier ist Detailgenauigkeit gefragt, da die Ursache oft nicht an der Oberfläche, sondern tief im Prozess oder in der Kommunikation liegt. Deshalb ist es für mich entscheidend, sowohl das große Ganze im Blick zu behalten als auch die Fähigkeit zu haben, in die Tiefe zu gehen und komplexe Zusammenhänge zu durchdringen. Diese Kombination aus strategischem Denken und operativer Präzision macht die Arbeit im Qualitätsmanagement für mich besonders spannend.

Wie stellen Sie sicher, dass die Qualität Ihrer Produkte nicht nur eingehalten, sondern auch kontinuierlich verbessert wird?

Mir gefällt die Formulierung: Qualität ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Wir arbeiten mit klar definierten Qualitätsparametern, regelmäßigen Prüfungen und Rückmeldungen aus Produktion und Vertrieb. Besonders wichtig ist mir die enge Zusammenarbeit mit der Produktentwicklung, denn Verbesserung beginnt oft schon bei der Rezeptur und der Auswahl der Rohstoffe.

Es gibt wahrscheinlich kein Patentrezept für gelebte Qualitätskultur, aber welchen Tipp würden Sie Mitarbeitenden im Qualitätsmanagement diesbezüglich mit auf den Weg geben?

Qualität beginnt im Kopf. Mein Tipp: Nicht nur Regeln befolgen, sondern verstehen, warum sie existieren und welchen Mehrwert sie bringen. Wer Qualität als Teil der eigenen Haltung begreift, wird automatisch mitdenken, mitgestalten und auch mitverantworten.

Besonders in der Führung ist es entscheidend, diese Haltung vorzuleben. Qualitätskultur muss in alle Bereiche hineinwirken, nicht als Kontrolle, sondern als gemeinsame Basis für gute Entscheidungen. Dabei sind Kommunikation und Wertschätzung genauso wichtig wie Fachwissen. Denn nur in einem Umfeld, in dem Fragen erlaubt sind und Fehler als Lernchance begriffen werden, kann Qualität wirklich wachsen.

Welches Problem bereitet Ihnen die meisten schlaflosen Nächte aus Qualitätssicht?

Die größte Herausforderung ist oft die Balance zwischen Geschwindigkeit und Sorgfalt. Gerade bei kurzfristigen Projekten oder neuen Produkten muss alles schnell gehen, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen. Hier ist es entscheidend, frühzeitig Risiken zu erkennen und klare Prozesse zu etablieren.

Was denken Sie sind die wichtigsten Anforderungen für erfolgreiches Qualitätsmanagement und wie kann man diese am besten umsetzen?

Erfolgreiches Qualitätsmanagement braucht mehr als nur Systeme und Kennzahlen. Es lebt von Haltung, Klarheit und der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Eine der wichtigsten Anforderungen ist die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu erkennen und daraus praktikable Lösungen abzuleiten. Ebenso entscheidend ist der Aufbau eines stabilen und gleichzeitig flexiblen Qualitätsmanagementsystems, das nicht nur kontrolliert, sondern auch weiterentwickelt. Dazu gehört auch, dass man sich regelmäßig mit anderen austauscht – etwa im Rahmen von Netzwerken wie dem Lebensmittel Cluster. Der offene Austausch von Strategien und Erfahrungen erweitert das eigene Ressourcenrepertoire enorm und hilft, neue Perspektiven zu gewinnen. Um diese Anforderungen umzusetzen, braucht es Führung, Kommunikation und ein Umfeld, in dem Qualität nicht als Pflicht, sondern als gemeinsames Ziel verstanden wird. Wenn alle Beteiligten, vom Produktionsmitarbeiter bis zur Geschäftsführung, Qualität als Teil ihrer täglichen Arbeit begreifen, entsteht eine Kultur, die nachhaltig wirkt.

Instantina ist seit vielen Jahren Clusterpartner des Lebensmittel Cluster Niederösterreich. Welche konkreten Vorteile konnten Sie aus dieser Zusammenarbeit ziehen – und was konnten Sie ins Unternehmen mitnehmen?

Die Zusammenarbeit mit dem Lebensmittel Cluster Niederösterreich ist für uns ein echter Gewinn. Besonders schätze ich den offenen und praxisnahen Austausch mit anderen Unternehmen ohne Konkurrenzdenken. Es entstehen wertvolle Gespräche, in denen Tipps, Erfahrungen und Strategien zur Problemlösung geteilt werden. Wir lernen neue Herangehensweisen kennen, erhalten Impulse für unsere Prozesse und können unser eigenes Qualitätsverständnis weiterentwickeln. Der Cluster bietet eine Plattform, auf der man sich niederschwellig vernetzen kann. Diese Impulse nehmen meine Kolleginnen und ich direkt mit ins Unternehmen, wo sie helfen, neue Perspektiven zu eröffnen und unsere Qualitätskultur weiter zu stärken.

Vielen Dank für das spannende Interview und die Einblicke in Ihre Arbeit als Qualitätsmanagerin bei Instantina.

Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Schwung, gute Ideen und dass Sie Ihre Projekte mit genauso viel Leidenschaft und Teamgeist voranbringen, wie bisher und dabei möglichst viele anstecken und mitnehmen können!

 

Zur Person

Anneliese Schmidinger ist leidenschaftliche Qualitätsmanagerin bei Instantina. Mit ihrem Hintergrund in Technischer Chemie und der Gründung eines Food-Startups verbindet sie wissenschaftliche Expertise mit praxisnaher Lösungsorientierung. Kreativität, Teamarbeit und der Einsatz für gelebte Qualitätskultur prägen ihre tägliche Arbeit.

Ihr Kontakt für weitere Rückfragen:

Eva Voglauer