Berufsbilder in der Lebensmittelbranche: Bernhard Hellerschmid, Destillerie Hellerschmid
Wir blicken auf ein sehr turbulentes Jahr zurück. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht und was hat sich für Sie geändert?
Meine wichtigste Erfahrung war, dass mit dem ersten Lockdown jede vorhandene Planung obsolet wurde. Dies gilt auch weiterhin für die derzeitige Situation und betrifft alle Bereiche – nicht nur in meinem Unternehmen. Die wichtigste Änderung war, dass ich mit der Produktion von Desinfektionsmitteln begonnen habe.
Welche Aufgaben haben Sie im Unternehmen übernommen? Welche Ausbildung haben Sie durchlaufen?
Meine Aufgaben haben sich im wesentlichen nicht geändert. Nach wie vor bin ich für die Geschäftsführung und die Produktion zuständig. Als zusätzliche Ausbildungen habe ich in den vergangenen Monaten an verschiedenen online-Schulungen und Webinaren zum Thema Desinfektionsmittel teilgenommen.
Welche Voraussetzungen muss man für Ihren Beruf mitbringen? Sind spezielle Interessensgebiete sinnvoll?
Ich habe meine Ausbildung zum Destillateur in den 1990er Jahren in Berlin gemacht. Dazu kommt noch Erfahrung durch die Tätigkeit in anderen Betrieben im In- und Ausland und laufende Fortbildung. Außerdem sollte man Interesse und Freude an der Arbeit mit natürlichen Rohmaterialien und einen gewissen Hang zum Experimentieren mit neuen Ideen haben.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus? Was ist das Schönste an Ihrem beruflichen Alltag?
Es gibt, das ist einer der schönsten Aspekte meiner Tätigkeit, keinen „typischen“ Arbeitstag. Jeder Tag ist für sich gesehen spannend und wartet immer wieder mit neuen Herausforderungen auf – auch wenn diese manchmal nicht wirklich lustig sein können. Ein Beruf mit einem „typischen“ Arbeitstag wäre einfach langweilig …
Wie würden Sie jemandem, der noch nie eine „Wachauer Marille“ und daraus hergestellte Produkte probiert hat, diese beschreiben?
Das ist fast nicht möglich – es ist, als wolle man versuchen, die Schönheit von da Vincis Mona Lisa zu erklären. Es ist eine Kombination aus der Süsse, der angenehmen Säure, dem Duft und dem vielschichtigen Aroma, der manigfaltigen Verwendbarkeit und, nicht zuletzt, der Tatsache, dass es eine der gesündesten Früchte ist, die dieses Kunstwerk der Natur ausmacht. Man MUSS diese Frucht und die daraus entstandenen Kreationen einfach kosten …