Berufsbilder in der Lebensmittelbranche: Erich Langer, Geschäftsführer, Langer-Mühle e.U.
Warum haben Sie den Beruf des Müllers gewählt Herr Langer? Was fasziniert Sie an dieser Arbeit?
Unsere Mühle ist schon lange im Familienbesitz und hat meinem Vater gehört, der leider zu früh von uns gegangen ist. Mit 17 Jahren habe ich fortan das Unternehmen geführt. Doch nicht nur dieses Schicksal hat mich zu einem Müller gemacht, sondern auch der Wunsch den interessanten und vielfältigen Beruf des Müllers fortzuführen. Das Schöne an dem Beruf ist, dass jeden Tag neue Herausforderungen auf einen warten und das Bewusstsein, ein wichtiger Bestandteil der Nahversorgung zu sein.
Welche Tätigkeitsbereiche haben Sie über? Welche Ausbildung haben Sie durchlaufen?
Wesentlich sind natürlich der Getreideeinkauf und das Qualitätsmanagement. Unsere Mehle stehen für höchste Qualität und bestes Backgelingen. Daher vermahlen wir nur Getreide unserer regionalen Landwirte. Das Besondere ist, dass wir nur altbewährte Sorten vermahlen und den Prozess des Anbaus und Wachstums begleiten. Natürlich muss ich jeden Tag die Abläufe in der Mühle steuern und sicherstellen, dass die Maschinen so effizient arbeiten. Auch als Chef ist es mir ein Anliegen bei der Paketierung und dem Ausliefern mitzuarbeiten.
Grundlage meiner Ausbildung war die HTL für Maschinenbau und Betriebstechnik in St. Pölten. Die Berufs- und Meisterschule in Wels diente danach zur Spezialisierung.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?
Normalerweise stehe ich um 6 Uhr in der Mühle und schalte sie ein. Danach verschaffe ich mir einen Überblick und koordiniere die anstehenden Arbeitsabläufe und Auslieferungen. Einen fixen typischen Arbeitsalltag gibt es in der Müllerei eher selten, da wir mit einem Naturprodukt arbeiten, dass nicht wie ein Prototyp erzeugt werden kann.
Welches ist Ihr persönliches Lieblingsprodukt aus Ihrem Unternehmen? Wie würden Sie dieses Produkt jemanden beschreiben, der es noch nie probiert hat?
Jedes Produkt hat etwas Wertvolles und Einzigartiges an sich. Die Frage lässt sich gar nicht klar beantworten. Doch ich bin sehr stolz auf unsere unverwechselbare Kreation - unsere Mehlange. Es ist eine spezielle Mischung von Mehltypen und eignet sich für süßes Backen. Die Ergebnisse schmecken köstlich und bleiben lange fluffig. Das heißt man kann sie ausgiebig genießen und muss keine Angst haben, dass der Geschmack verloren geht oder sie am nächsten Tag hart wie ein Stein sind. Natürlich ist unsere Mehlange frei von Zusatzstoffen, doch aufgrund unserer Getreidesorten und Vermahlungen ist es möglich, einen einzigarten Geschmack zu garantieren.
Herr Langer Ihr Unternehmen ist seit kurzem Partner des Lebensmittel Cluster Niederösterreich. Was war Ihr Motiv ein Teil davon zu werden?
Wir möchten in erster Linie wieder Bewusstsein für hochwertiges Mehl schaffen. Die Philosophie des Lebensmittel Cluster Niederösterreich spricht uns an und wir können uns damit identifizieren. Es ist eine gute Möglichkeit sichtbarer zu werden und um gemeinsam weiterzukommen. Denn um wirklich etwas verändern zu können, muss zusammengehalten werden.