Die Zukunft nach der Krise: NÖ Wirtschaftstreibende diskutierten über zukünftige Entwicklungen
Im Rahmen des virtuellen ecoplus Business Talks „Die Zukunft nach der Krise“ diskutierten Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger und ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki mit Zukunftsforscher Tristan Horx, F/LIST-Geschäftsführerin Katharina List-Nagl und Geschäftsführer Julius Kiennast jun. vom Handelshaus Kiennast. Beinahe 400 niederösterreichische Wirtschaftstreibende und Interessierte verfolgten die aufgezeigten Standpunkte zu diesem Thema und brachten sich mit Fragen in die spannende Diskussion ein.
Zeit wieder kräftig zu investieren, um regionale Wirtschaft zu stärken
Im Fokus des nunmehr vierten Business Talks stand die Frage, wie die Zukunft nach der Corona-Krise ausschauen könnte und welche Strategien am Wirtschaftsstandort Niederösterreich verfolgt werden sollten. Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger begrüßte im Rahmen des Business Talks die derzeitigen Öffnungsschritte: „Durch die aktuellen Maßnahmen gewinnen unsere Betriebe und Arbeitnehmer wieder an Perspektive. In den letzten Monaten war die Bevölkerung sehr zurückhaltend bei Investitionen, davon zeugt die hohe Sparquote in der Krise. Niederösterreich hat zudem die höchste Kaufkraft aller Bundesländer. Jetzt ist die Zeit gekommen, die Zurückhaltung aufzugeben und wieder kräftig zu investieren, das stärkt die regionale Wirtschaft und sichert Jobs in Niederösterreich.“
Digitalisierung und Investitionen – Zugpferde zur Bewältigung der Krise
Als wesentliche Schwerpunkte, um die Corona-Krise in wirtschaftlicher Hinsicht bewältigen zu können, nannte Landesrat Danninger Digitalisierung und Investitionen: „Mit der Investitionsprämie des Bundes und die Digitalisierungsförderungen des Landes digi4wirtschaft werden unsere Betriebe noch heuer den Investitionsturbo zünden und damit kehrt auch das Wachstum wieder zurück. Jetzt ist gemeinsam mit dem Impfturbo der Aufschwung für alle in Griffweite: Wirtschaftsforscher sagen für heuer in Niederösterreich ein Wirtschaftswachstum von 2,8 Prozent voraus, für das nächste Jahr wird ein kräftiges Wachstum von 4,1 Prozent prognostiziert.“
Die Aussichten auf die Zukunft nach der Corona-Krise wurden im Zuge des Business Talks aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Trendforscher und Autor Tristan Horx vom Zukunftsinstitut sprach über Megatrends in der Krise: „Covid-19 hat unglaubliche Dynamik in die Welt der Megatrends gebracht. Erst wenn man versteht, wer die Gewinner und Verlierer dieser Dynamik sind, kann man sich auf die Zukunft nach Corona einstellen und profitieren.“ Die Diskussion regte Horx dazu an, einen weiteren Trend auszumachen: das Arbeiten im „Doffice“, einer Mischung aus Dorf und Home-Office. Der digitale Wandel und die zunehmende Nutzung von Home-Office ermöglicht es auch der Bevölkerung aus ländlicheren Regionen am Wohnort zu bleiben, um zu arbeiten, und sich so Pendelzeiten zu ersparen.
Corona ist Katalysator für Gamechanger-Strategien
Um wirtschaftlichen Erfolg zu sichern, ist es dabei ganz wesentlich die Zukunft aktiv mitzugestalten und neue Chancen zu nutzen, wie Katharina List-Nagl und Julius Kiennast jun. ausführten. „Wir freuen uns auf die Zukunft, weil wir von F/LIST sie aktiv mitgestalten werden. Dieses Credo ist Teil unserer Gamechanger-Strategie, die wir mit oder ohne Krise umgesetzt hätten – Corona ist nun unser Katalysator. Mit diesem Blickwinkel wird man vom Opfer zum Gestalter, und diese Rolle ist um ein Vielfaches angenehmer. Vor allem ist sie unglaublich erfüllend“, betonte Katharina List-Nagl, Geschäftsführerin F/LIST GmbH. „So schmerzhaft die Krise viele Unternehmen auch trifft, so sollten sie doch diese herausfordernde Phase als Chance sehen, sich mit neuen Themen zu beschäftigen. Dabei findet man ein weites Spektrum an Möglichkeiten, mit denen man neu durchstarten kann“, so Julius Kiennast jun., Geschäftsführer Handelshaus Kiennast.
„Als Wirtschaftsagentur des Landes ist es unsere Aufgabe Unternehmen bei all ihren Aktivitäten bestmöglich zu unterstützen und zu begleiten. Aktuell schaffen wir zum Beispiel mit unserer neuen Plattform Green Transformation und Bioökonomie neue Möglichkeiten der Vernetzung von Know-how und Nutzung von Synergien. Das Schlagwort Bioökonomie steht für erfolgreiches Wirtschaften im Einklang mit der Natur. So setzen wir einen wichtigen Impuls für einen zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort“, ergänzte ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki.