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Krems macht Zeitgeschichte erlebbar

„Eine Stadt (er)trägt Geschichte“ wird ein neuer Themenweg heißen, der sich der Zeitgeschichte von Krems und Stein widmet. Jedes Jahr besuchen zahlreiche Gäste Krems und Stein an der Donau und kommen dabei auch mit der reichen Geschichte der Doppelstadt in Berührung. „Verschiedene Infostationen in der Stadt werden sich in geeigneter Form unter anderem der Zeit des Nationalsozialismus widmen. Ich bin sicher, dass das geschichtsinteressierte Publikum es schätzen wird, dass wir uns umfassend mit unserer Vergangenheit auseinandersetzen.“, so Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Jochen Danninger.

 

Historische Bezüge, vermittelt mit digitalen Tools

Krems und Stein sind weithin bekannt für ihre Altstädte, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Weniger bekannt sind zeitgeschichtliche Ereignisse und Entwicklungen, die aktuell für die zukünftige Vermittlung aufbereitet werden: Zahlreiche Kremser Jüdinnen und Juden wurden verfolgt und vertrieben. Krems war 1933 die erste Stadt mit einem nationalsozialistischen Bürgermeister. Nach einem Handgranatenanschlag 1933 in Krems durch SA-Männer auf eine Abteilung der Hilfspolizei wurde die NSDAP in ganz Österreich verboten. Das Zuchthaus Stein war Teil des nationalsozialistischen Terrorapparats. In Krems-Gneixendorf lag eines der größten Kriegsgefangenenlager auf dem Gebiet der damaligen Ostmark. All das wird unter Berücksichtigung aktueller Forschungsergebnisse und mithilfe zeitgemäßer Vermittlungsmöglichkeiten in den neuen Themenweg einfließen.

Gregor Kremser, Leiter des Kulturamts der Stadt zu den Details: „Die historischen Informationen werden für verschiedene Zielgruppen aufbereitet. Die zeitgeschichtlichen Stationen werden für die Bevölkerung und Schulklassen ebenso interessant sein wie für Gäste, nicht zuletzt durch den Einsatz digitaler Tools. Eine rasche Umsetzung der entwickelten Stationen ist unser Ziel.“ Möglich wird dieses Projekt durch die jahrzehntelange Vorarbeit des Historikers Robert Streibel. Er arbeitet gemeinsam mit Martina Scherz, die für die Projektkoordination und Vermittlung zuständig ist, und Wolfgang Gasser, ebenfalls zuständig für die Vermittlung, an der Konzeption der Inhalte.

 

Vorbild für Auseinandersetzung mit Geschichte

Andreas Nunzer, Obmann der LEADER-Region Wachau-Dunkelsteinerwald ist überzeugt: „Der innovative Rundgang wird auch zur touristischen Belebung beitragen.“ Landesrat Danninger sieht das auch so: „Wo es gelingt, bewegende Aspekte der Geschichte eines Ortes auf ansprechende Weise zu vermitteln, halten sich die Menschen länger auf und sie empfehlen die touristischen Attraktionen auch weiter. Genau das wird der Themenweg leisten.“
Und Reinhard Resch, Bürgermeister von Krems meint: „Die Stadt Krems möchte mit diesem Zeitgeschichteweg als Vorbild bei der Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte wirken. Ich bin davon überzeugt, dass die Stadt dadurch an Ansehen gewinnt.“

Die LEADER-Region Wachau-Dunkelsteinerwald hat gemäß ihrer lokalen Entwicklungsstrategie das Projekt zur Förderung ausgewählt. Es wird mit Unterstützung von Land und Europäischer Union (LEADER Fördermitteln) gefördert. Das Land Niederösterreich hat die Unterstützung aus Mitteln des EU – Programms LE / LEADER und der ecoplus Regionalförderung auf Initiative von Landesrat Jochen Danninger beschlossen.

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