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Südkorea: Exportmarkt mit Potenzial

Südkorea: Exportmarkt mit Potenzial

Südkorea ist nach China und Japan einer der wichtigsten Exportmärkte in Asien und somit für niederösterreichische Unternehmen ein durchaus chancenreicher Absatzmarkt. Heimische Erfolgsbeispiele, wie etwa Egger Getränke, Klosterquell mit Dreh & Trink oder Kotányi zeigen auf, dass man in Südkorea mit Produkten „made in (Lower)Austria“ punkten kann. Ein Austausch zu den Themen „Getränkemarkt Südkorea“ sowie „Lebensmittelmarkt Südkorea“ erfolgte kürzlich bei von ecoplus International organisierten Round Tables. Im Rahmen der Veranstaltungen gaben niederösterreichische Unternehmen, die bereits vor Ort sind, Einblicke in den Geschäftsalltag und sprachen über Herausforderungen, Chancen und Learnings.

Seitens ecoplus International bzw. dem Land NÖ gehört Südkorea zu den Fokusmärkten 2023-2025. Gabriele Forgues, Geschäftsführerin ecoplus International: „Bei unseren Round Tables wollen wir konkretes Marktwissen vermitteln und Vertriebsmöglichkeiten aufzeigen. Darüber hinaus geht es auch darum zu vernetzen, mögliche Synergien aufzeigen und Impulse zu geben, worauf es ankommt, um in Südkorea erfolgreich zu sein. Der richtige Vertriebspartner vor Ort sowie eine klare Fokussierung und Positionierung, wenn es um Produkte und Zielgruppen geht, kristallisieren sich als wesentliche Erfolgsfaktoren heraus. Die Kräfte zu bündeln ebenso.“ Im Zuge der Veranstaltungen informierte Wolfgang Köstinger, Wirtschaftsdelegierter AußenwirtschaftsCenter Seoul, über Einfuhrbestimmungen bzw. das bestehende Freihandelsabkommen mit der EU hin – einem enormen Vorteil für (nieder)österreichische Exporteure. Denn die meisten Produkte können ohne Zoll nach Südkorea eingeführt werden, wichtig ist die Ursprungskontrolle.

 

Von Erfolgsbeispielen lernen

Für den NÖ Bierhersteller Egger Getränke begann das Südkorea-Geschäft zunächst auf kleiner Flamme. Markus Waldbauer, Head of Sales International bei Egger Getränke: „Wir hatten 2015 das Glück, einen Partner zu finden, mit dem wir gemeinsam den Markt mit völlig neuen Produkten aufbauen konnten. Wir exportieren aktuell ausschließlich Radler – auch in Geschmacksrichtungen, die wir speziell für den südkoreanischen Markt entwickelt haben. Im Segment Radler ist Südkorea über die Jahre zu unserem wichtigsten Exportmarkt gewachsen. Waren es anfangs noch vereinzelte Container, wurde ab dem zweiten Jahr bereits klar, dass dieser Markt in unseren strategischen Fokus rücken wird.“

Dreh & Trink startete 2016 mit dem Fokus auf Kinder Cafés in Südkorea. Schlagartig bekannt wurde das NÖ Unternehmen jedoch nicht im stationären Handel, sondern online: Ein YouTube-Clip von einer bekannten koreanischen Influencerin ging 2020 viral und wurde milliardenfach geklickt. Mit der Bekanntheit kamen auch die Listungen in Convenience-Stores. Das Geschäft hat sich danach versechsfacht. Heute macht der Online-Absatz rund 30 % des Umsatzes aus. Südkorea ist für Dreh & Trink ein Fokusmarkt – mit einem Anteil von 10 % am Umsatz. „Wer den Online-Schritt in Südkorea wagt, ist auch in Europa weit voraus. Der Hebel ist unfassbar groß und hat uns in neue Dimensionen gebracht“, so Jonas Smietana, Head of Sales Dreh und Trink.

Wein ist ein Südkorea aktuell noch ein Nischenmarkt. Eine weitere Herausforderung für den Export niederösterreichischer Weine ist die Geschmackspräferenz der SüdkoreanerInnen – bevorzugt Rotwein; Weißwein mit viel Restsüße bzw. fruchtbetont. Andreas Wickhoff, Master of Wine und Geschäftsführer Weingut Bründlmayer: „Die Chance ist da, wenngleich man sich nicht sofort die großen Absatzmengen erwarten darf. Unsere Weine findet man ausschließlich in der gehobenen Gastronomie und Hotellerie bzw. im Weinfachgeschäft. Wir bedienen eine Nische.“

Der Gewürzhersteller Kotányi begann 2016 mit einer Katalogausstellung und setzt – wie auch in anderen neuen Märkten – auf Spotgeschäfte. „Diese Spots gilt es zu verfolgen, bis sie eine Eigendynamik entwickeln. Das braucht Zeit und Gespür für den Markt“, so Manfred Wildauer, Country Group Manager von Kotányi. Denn: „Koreanische Einkäufer beginnen gern erst nur mit einem Artikel, ehe der zweite bzw. mehr hinzukommen.“ Inzwischen ist Kotányi online und im stationären Handel in allen Vertriebsschienen vertreten.

Auch Produkte von „Die Käsemacher“ sind seit 2021 in koreanischen Supermärkten zu finden. Anfangs wurden Antipasti als Frischeartikel per aircargo importiert, durch die gestiegenen Logistikkosten seit 2022 wurde auf ungekühlte Konservenware umgestellt, die nun per Container verschifft wird. Diese Entwicklung war ein Mengenhebel, den sich niemand zuvor erhofft hat. „Eine Listung in High-End Department-Stores sorgt in Südkorea für gutes Image und hilft auch dabei weitere Importeure bzw. Distributoren von unseren Artikeln zu überzeugen. Für Premium-Nischenartikel wie die Produkte von Die Käsemacher war das ein idealer Markteinstieg“, so Diana Steiner, International Sales Manager „Die Käsemacher“.

„Allein im Großraum Seoul leben rund 25 Mio. Menschen, somit die Hälfte der koreanischen Bevölkerung, das Pro-Kopf Einkommen ist hoch und das Interesse an hochwertigen, neuen Produkten ist groß. Insofern gilt es, dieses Potenzial für österreichische Lebens- und Genussmittel zu heben. Dass dies durchaus möglich ist, stellen unsere Erfolgsbeispiele eindrucksvoll unter Beweis“, so Gabriele Forgues, Geschäftsführerin ecoplus International, abschließend.

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