NÖ setzt bei Betriebsansiedlungen auf Brachflächenrecycling
Bodenschutz und bestmögliche Rahmenbedingungen für Betriebsansiedlungen gehen in Niederösterreich Hand in Hand; hierzu setzt Niederösterreichs Wirtschaftsagentur ecoplus neue Maßnahmen: „Bei Betriebsansiedlungen legen wir nun einen noch stärkeren Fokus auf vorgenutzte und teilweise bereits versiegelte Flächen, sogenannte Brachflächen. Diese wollen wir Investoren vorrangig bei Ansiedlungsprojekten anbieten. Hier gibt es Flächenreserven, die bisher zu wenig genutzt werden“, erläuterte Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger heute im Rahmen einer Pressekonferenz, bei der er gemeinsam mit ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki die aktuellen ecoplus Aktivitäten im Bereich Brachflächenrecycling und klimafitter Standortentwicklung präsentierte.
Klimafitte Gesamtausrichtung
„Um einen genauen Überblick zu bekommen, welche Brachflächen im Land vorhanden sind, startet ecoplus eine landesweite Erhebung, bei der Brachflächen systematisch erfasst und bewertet werden, um sie einer Nachnutzung zuzuführen. Indem wir Unternehmen bei ihrer Suche nach einem neuen Betriebsstandort verstärkt auf vorgenutzte Flächen hinzuweisen, leisten wir einen Beitrag zum Bodenschutz und halten gleichzeitig die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes weiter hoch“, informierte Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger und ergänzte: „Wir wissen, dass die Revitalisierung alter Industrieareale eine große Herausforderung ist, aber es gibt bereits Erfolgsbeispiele in Niederösterreich, wie etwa das ehemalige Eybl-Areal in Krems, dem als Donau Gewerbepark Krems neues Leben eingehaucht wurde.“
Seit rund eineinhalb Jahren gibt es in Niederösterreich ein strenges Raumordnungsgesetz. Darin sind auch eine Vielzahl an neuen Regelungen im Sinne der Umwelt und Nachhaltigkeit enthalten, die auch Betriebsansiedlungen betreffen. Das ecoplus Aktionsprogramm zur klimafitten Standortentwicklung und Betriebsgebietserneuerung leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.
Ein smartes Tool zur Unterstützung von Betriebsansiedlungen ist der ecoplus Standortkompass, der seit dem Start im Jahr 2016 kontinuierlich gewachsen ist. Derzeit sind rund 350 Gewerbeimmobilien und mehr als 40 Förderprogramme online. Monatlich registrieren sich rund 70 neue Unternehmen für die Nutzung des Standortkompasses.
ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki: „Im Zuge des Relaunches, den wir gerade durchführen, werden Brownfields, also bestehende Gewerbeobjekte, die schon einmal genutzt wurden, künftig gesondert ausgewiesen und sind damit für interessierte Unternehmen leichter zu finden. Von den 350 Immobilien sind aktuell rund 40 solche Gewerbeobjekte, die wir in Zukunft auch verstärkt anbieten werden. Wir sind überzeugt, dass sich die Nachfrage hier kontinuierlich steigern wird, denn die Nachnutzung von Brachflächen und Brownfields ist nicht nur ein Mittel gegen die Bodenversiegelung, sondern ermöglicht gerade in stark nachgefragten Regionen neue Betriebsansiedlungen.“
Der Schwerpunkt Brachflächenrecycling ist Teil eines ecoplus Aktionsprogramms zur klimafitten Standortentwicklung und Betriebsgebietserneuerung. Im Rahmen des Aktionsprogramms werden unter anderem Gemeinden bei der Attraktivierung bereits bestehender Betriebsgebiete unterstützt. Um hier Pilotprojekte zu initiieren, hat Niederösterreich als erstes Bundesland ein eigenes Förderprogramm gestartet, das bereits von acht Gemeinden genutzt wurde. Insgesamt wurden rund drei Millionen Euro in klimafitte Maßnahmen investiert.
Bei der Entwicklung neuer Betriebsgebiete legt ecoplus den Fokus auf die klimafitte Gesamtausrichtung. Dabei richtet sich nicht nur ecoplus nach ökologischen Kriterien, sondern auch die Betriebe müssen eine Reihe von Vorgaben erfüllen. Best-Practice Beispiele sind der ÖkoWirtschaftspark Föhrenwald in Wiener Neustadt oder der interkommunale Gewerbepark Kreilhof - Waidhofen an der Ybbs.
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