Baustelle und Baugeräte

Nachlese „Die CO2-neutrale Baustelle“

Welche sind die aktuellen Chancen und Hemmnisse einer klimaneutralen Baustellenführung?

Im Lebenszyklus eines Bauwerks stellt der CO2-Ausstoß im Zuge der Gebäudeerrichtung einen wesentlichen Anteil dar. Dies gilt es künftig umfassender zu betrachten.
Was sind die aktuellen Chancen und Hemmnisse einer klimaneutralen Baustellenführung?

 

Kernaussagen aus dem Fach-Event

Der ecoplus Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich thematisierte diese Herausforderung im Fach-Event „Die CO2-neutrale Baustelle“ am 18.10.2022 in St. Pölten und gab der NÖ Baubranche einen Überblick über mögliche Handlungsfelder.
Expertinnen und Experten sowie Unternehmen, die die Dekarbonisierung des Baustellenbetriebs bereits in die Hand nehmen, traten in Kontakt.

Hier eine Nachlese:

Maximilian Weigert von der TU Wien Institut für interdisziplinäres Bauprozessmanagement, Forschungsbereich Baubetrieb und Bauverfahrenstechnik präsentierte die Ergebnisse der BMK-Studie „Die CO2-neutrale Baustelle“. Interessant ist die Erkenntnis, dass der größte Hebel für CO2-Einsparung immer noch in der Prozess- und Organisationsoptimierung liegt. Der Einsatz von erneuerbaren Energien ist demnach erst dann sinnvoll, wenn zuvor der Energiebedarf bzw. das Lastprofil Richtung Effizienz optimiert wurde.

Daniela Trauninger von STRABAG, Sustainability Management, berichtete an Hand von Best Practise Beispielen wie in den vier Bereichen Verwaltung, Bauprojekt, Gebäudebetrieb und Baustoffe & Infrastruktur die Klimaneutralität im Unternehmen erreicht werden soll. Auch hier zeigt sich, dass für eine nachhaltige Baustelle neben dem Ressourcenschutz vor allem die Baustellenorganisation und die Qualität der Bauausführung entscheidend sind.

Josef Gnant von Gnant GmbH teilte seine Praxiserfahrungen mit HVO100-Fuel an einem Bauprojekt in NÖ. Auf Grund der Vorgabe des Bauherrn mussten die gesamten Erdarbeiten CO2-neutral ausgeführt werden. Technisch ist dies durch die Verwendung von Biokraftstoff, der mit erneuerbaren Energien aus pflanzlichen Rohstoffen, Rückständen oder Abfällen hergestellt wird, unproblematisch möglich. Herausfordernd war die rechtzeitige Verfügbarkeit und notwendige Logistik, die nur in Zusammenarbeit mit einem Treibstoffgroßhändler realisiert werden konnte.

Hubert Schrenk vom ecoplus Mechatronik-Cluster und "e-mobil in niederösterreich" fasste die aktuellen Wasserstoffaktivitäten in NÖ zusammen. Seine Kernaussage: Aufgrund der - auch in der Zukunft - beschränkten Verfügbarkeit von Wasserstoff wird dieser „keine „Silver Bullet“, sondern ein Baustein der klimaneutralen Energiezukunft“ sein.

Michael Schilling von TEST-FUCHS GmbH gab einen Einblick in den aktuellen Entwicklungsstand und die Einsatzmöglichkeiten des Wasserstoff-Generators „H2Genset“. Dieser wurde in einer Kooperation zwischen TEST-FUCHS GmbH (Kompetenzen bei Sonderanlagen, Steuer- und Regelungstechnik, Wasserstoff, IoT), Auto AG Group (Kompetenzen bei Service und Unterhalt von H₂-Fahrzeugen, Straßentransport und Fahrzeugbau) und SFC Energy AG (Kompetenzen bei Methanol und Wasserstoff Brennstoffzellen) eben erst entwickelt.
Auch hier ist ein genaues Lastmanagement im Betrieb erforderlich, um die Potentiale des Wasserstoff-Generators optimal zu nutzen. Passende Software-Tools, z.B. in Form einer IoT-Plattform, wurden daher mitentwickelt.

Martin Huber vom ecoplus Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich stellte im Anschluss das geplante Cluster-Projekt „CO2-neutral LIVE“ vor. Im Zuge dieses Projektes können interessierte Bauunternehmen den neu entwickelten Wasserstoffgenerator H2Genset in ihrer Praxis / auf ihren Baustellen mit ExpertInnen-Begleitung testen und entsprechend den gewonnenen Erfahrungen ihre Strategien zur künftigen Energieversorgung und zum Energiemanagement ihrer Baustellen erarbeiten.

Die abschließenden Diskussionen zeigten großes Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Thema generell und am geplanten Projekt „CO2-neutral LIVE“ im Speziellen. Eine Projektteilnahme ist ab sofort möglich.

Details zum Projekt „CO2-neutral LIVE“

 

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Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich
Martin Huber
+43 664 8272014

 

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